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Reinstwasser

Reinstwasser ist besonders gereinigtes Wasser. Im Gegensatz zum herkömmlichen Wasser, wie es in der Natur vorkommt und welches z. B. Mineralstoffe wie Magnesium enthält, beinhaltet Reinstwasser so gut wie keine Fremdstoffe.

Das Europäische Arzneibuch stellt an Hochgereinigtes Wasser (Aqua valde purificata) unter anderem die folgenden Anforderungen:

Dieses sogenannte Ultra-Reinstwasser (URW) wird vor allem durch seinen TOC-Grenzwert bestimmt, während Reinstwasser für technische Anwendungen mit einem TOC-Wert ≤ 1 mg/l auskommt.[1]

Zwischen der Qualität von destilliertem Wasserdemineralisiertem Wasser und Reinstwasser bestehen Unterschiede, die besonders an der elektrischen Leitfähigkeit zu erkennen sind. Die Leitfähigkeit wird in der Einheit S/m angegeben, im technischen Sprachgebrauch findet fast immer die Angabe in µS/cm Verwendung. Da das Wassermolekül ein Ampholyt ist, der mit sich selbst reagieren kann, hat selbst Reinstwasser eine geringe elektrische Leitfähigkeit. Der rechnerische Grenzwert beträgt 0,055 µS/cm bei 25 °C, entsprechend einem Widerstand von 18,2 MΩcm (Mega-Ohm mal Zentimeter). In der Reinstwassertechnik wird der Widerstand des Wassers meist als Qualitätsmerkmal verwendet. Der Wert bei destilliertem Wasser liegt zwischen 0,5 und 5 µS/cm bei 25 °C.

Wasser für analytische Zwecke darf nach ISO 3696 bei 25 °C in der Qualität 1 eine maximale Leitfähigkeit von 0,1 µS/cm haben.

Bei Wasser für die Herstellung von Arzneimitteln, die dem menschlichen Körper zugeführt werden, ist mindestens gereinigtes Wasser (z. B. nichtsterile Flüssigkeiten, die peroral eingenommen werden), für die Herstellung von Parenteralia (z. B. InfusionenWasser für Injektionszwecke (WFI) erforderlich. Im Europäischen Arzneibuch ist hierzu unter anderem die Menge der organischen Anteile, die aus Zellresten und Proteinen bestehen können, geregelt.

Wasser für die Dampferzeugung in Kraftwerken mit Hochdruckdampferzeugern darf maximal eine Leitfähigkeit von 0,2 µS/cm haben.