Der Geruch des Wassers ist ein sogenannter Indikatorparameter. Er gibt erste Hinweise darauf, ob das Wasser eventuell Verunreinigungen aufweist.
Für den Geschmack des Wassers gilt das Gleiche wie für den Geruch. Der Geschmack wird aber in der Regel nicht bestimmt, da es auch gesundheitsgefährdende Stoffe (z.B. Bakterien) enthalten könnte.
Auch die Färbung kann erste Hinweise liefern, ob mit dem Wasser etwas nicht in Ordnung ist. Trinkwasser sollte ungefärbt sein. Gelbes oder braunes Wasser kann ein Anzeichen für Eisen oder Korossionen sein.
Die Trübung von Wasser entsteht durch ungelöste Wasserinhaltsstoffe. Trübungen können bei der Förderung von Grundwasser z.B. durch Korrosion oder Verockerung auftreten. Braunes Wasser durch Rost ist eines der häufigsten Trübungsphänomene. Die
Trübung von Wasser wird in nephelometrischen Trübungseinheiten (NTU) angegeben. Der Grenzwert der TrinkwV beträgt 1 NTU.
Die Trübung kann mit einer Ultrafiltrationsanlage gefiltert werden.
Der pH-Wert eines Wassers gibt an, ob es sauer oder alkalisch reagiert. Dies ist abhängig vom Gehalt der Wasserstoffionen. Wasser mit einem pH-Wert kleiner als 7 gilt als sauer, von genau 7 als neutral und größer 7 ist als alkalisch (basisch). Trinkwasser
darf sich laut Trinkwasserverordnung nur im Bereich zwischen 6,5 und 9,5 bewegen, da der pH-Wert das Korrosionsverhalten von Materialien (z.B. Kupfer) mitbestimmt.
Die elektrische Leitfähigkeit beschreibt die Fähigkeit von Wasser, elektrischen Strom zu transportieren. Die Maßeinheit ist hier Mikrosiemens pro Zentimeter. Die elektrische Leitfähigkeit gibt einen ersten Anhaltspunkt für die Menge an Salzen, die im Wasser
gelöst sind. Je mehr Salze sich im Wasser befinden umso höher ist die Leitfähigkeit. Der Grenzwert der TrinkwV liegt bei 2790 µS/cm.
Die elektrische Leitfähigkeit kann mit einer Umkehrosmoseanlage reduziert werden.
Es gibt keinen Grenzwert der TrinkwV und keine WHO-Empfehlung für Calcium. Calcium ist ein sehr häufiges Element im Körper. Es dient nicht nur dem Aufbau von Knochensubstanz und Zähnen sondern ist auch beteiligt an der Nervenreizleitung. Die empfohlene Tagesdosis für die Calciumaufnahme liegt bei 900 mg.
Es gibt keinen Grenzwert der TrinkwV und keine WHO-Empfehlung für Kalium. Kalium dient (wie Natrium) der Regulation des Wasserund Elektrolythaushalts und ermöglicht die Übertragung von Nervenimpulsen sowie die Muskelbewegungen. Die empfohlene Tagesdosis für die Kaliumaufnahme liegt bei 2000 mg.
Es gibt keinen Grenzwert der TrinkwV und keine WHO-Empfehlung für Magnesium. Magnesium ist im Stoffwechsel an etwa 300 Enzymen beteiligt. Es dient der Nervenreizleitung und der Muskelkontraktion. Die empfohlene Tagesdosis für die Magnesiumaufnahme liegt bei 350 mg.
Ammonium gelangt durch Abwasser oder Gülle sowie durch Auswaschung von Böden ins Wasser. Durch das Trinkwasser zugeführtes Ammonium hat für die menschliche Gesundheit keine Relevanz. Jedoch vermindert es die Wirkung von Desinfektionsmaßnahmen mit Chlor und erhöht das Algenwachstum. Im Verteilungssystem kann Ammonium zu Nitrit umgewandelt werden. Es beeinträchtigt u.U. Geruch und Geschmack des Wassers.
Ammonium kann mit einer Enteisenungs- und Entmanganungs-Filteranlage zu Nitrit umgewandelt und gefiltert werden.
Eisen tritt häufig gemeinsam mit Mangan im Wasser auf. Es kann zu einer gelben bis rotbräunlichen Färbung und Trübung des Wassers führen. Wasserleitungen und Tränken können durch Eisenablagerungen verstopfen. Die Eignung als Reinigungswasser ist aufgrund der Fleckenbildung eingeschränkt. Ebenfalls kann stark eisenhaltiges Wasser nur eingeschränkt als Tränkewasser verwendet werden. Eisen ist für die menschliche Gesundheit essenziell, denn es spielt eine wichtige Rolle beim Sauerstofftransport im Blut. Der Mensch benötigt durchschnittlich ca. 10 mg Eisen täglich. Der Grenzwert der TrinkwV liegt bei 0,2 mg/l.
Eisen kann mit einer Enteisenungs- und Entmanganungs-Filteranlage gefiltert werden.
Mangan kommt als Metall in der Erdrinde vor. Es wird durch natürliche Prozesse ausgewaschen. Mangan kann Wasser braun-grau trüben und einen unangenehmen Geschmack verursachen. Ein erhöhter Mangangehalt kann schwarzbraune Flecken auf Wäsche verursachen. Außerdem ist er verantwortlich für dunkle, schmierige Ablagerungen im Leitungssystem, die eine Bildung von Biofilmen und das Wachstum von Bakterien begünstigen. Mangan gehört zu den für den Menschen essenziellen Spurenelementen. Mangan spielt u.a. bei der Blutgerinnung, beim Aufbau von Gewebeprotein und beim Glukose- und Fettstoffwechsel eine Rolle. Der Grenzwert der TrinkwV liegt bei 0,05 mg/l.
Mangan kann mit einer Enteisenungs- und Entmanganungs-Filteranlage gefiltert werden.
Nitrat wird sehr häufig als Dünger eingesetzt. Da es gut wasserlöslich ist, gelangt es von den Feldern auch ins Grundwasser. Zwar kommt Nitrat auch natürlich im Boden vor, die Hauptquelle für eine Belastung des Wassers ist jedoch Überdüngung. Laut
Umweltbundesamt gilt Nitrat als die am weitesten und in höchster Konzentration verbreitete Umweltverunreinigung. Nitrat selbst ist nicht gesundheitsschädlich. Es wird jedoch im Magen zu Nitrit umgewandelt, das sich an den roten Blutfarbstoff bindet. Somit kann er dann keinen Sauerstoff mehr transportieren. Bei Säuglingen führt dieser Vorgang unter Umständen zu Blausucht, die lebensbedrohlich sein kann. Der Grenzwert der TrinkwV liegt bei 50 mg/l.
Nitrat kann mit einem Nitratfilter gefiltert werden
Nitrit kann aus Nitrat durch chemische Prozesse in verzinkten Wasserrohren entstehen. Nitrit wird außerdem im menschlichen Körper aus Nitrat gebildet. Nitrit bindet sich an den roten Blutfarbstoff, der dann keinen Sauerstoff mehr transportieren kann.
Säuglinge haben noch nicht die Enzyme, die diesen Vorgang verhindern würden. Dies begünstigt die Entstehung der lebensbedrohlichen Blausucht. Nitrit reagiert im Magen außerdem mit lebenswichtigen Nahrungsbestandteilen zu krebsfördernden
Nitrosaminen. Daher sollte so wenig Nitrat – aus dem Nitrit entsteht – wie möglich konsumiert werden.
Bei Wasser mit einer geringen Säurekapazität ändert sich der pH-Wert bei der Zugabe von Säuren stärker als bei einem Wasser mit hoher Säurekapazität. Die Kenntnis um die Säurekapazität ist somit wichtig für die Wasserdesinfektion. Außerdem hat die
Säurekapazität Einfluss auf Korrosion (niedrige Säurekapazität) und Kalkausfällungen (hohe Säurekapazität).
Die Abkürzung TOC steht für „gesamter organischer Kohlenstoff“. Der TOC-Wert gibt den Gehalt an organischem Kohlenstoff im Wasser an und lässt Rückschlüsse auf die Belastung des Wassers mit Feststoffen zu. Das könnten auch Bakterien sein.
Bei hohen TOC-Gehalten des Wassers dürfen keine Kupferrohre verbaut werden, weil dann vermehrt Kupfer an das Wasser abgegeben wird.
Die Gesamthärte ist die Summe der Calcium- und Magnesiumionen. Diese fallen z.B. bei Kochen des Wassers als Sulfate und Carbonate („Kalk“) aus. Kalkhaltiges Wasser hinterlässt schnell auf Armaturen weiße Flecken. Die Gesamthärte ist die Härte alsAngabe in Grad deutscher Härte (°dH).
Die Gesamthärte kann mit einer Enthärtungsanlage reduziert werden.
Laut dem Wasch- und Reinigungsmittelgesetz sind Wasserversorgungsunternehmen dazu verpflichtet, die Härtebereiche von Trinkwasser mit den Begriffen „weich“ (< 1,5 mmol/l oder 8,4 °dH), „mittel“ (1,5 – 2,5 mmol/l oder 14 °dH) und „hart“ (> 2,5 mmol/l
oder 14 °dH) anzugeben. Der Härtebereich bestimmt z.B. die Dosierung von Waschmittel (weiches Wasser = wenig Waschmittel; hartes Wasser = viel Waschmittel).
Bei der Bestimmung der Koloniezahl bei 36°C wird die Menge der gramnegativen, nicht sporenbildenden Bakterienarten bei einer Bebrütungstemperatur von 36°C erfasst. Dies lässt jedoch keinen Rückschluss auf bestimmte krankheitserregende Keime zu. Diese Parameter dienen lediglich als Indikator für eine mikrobielle Belastung des Wassers. Mit der Bebrütung bei 36°C sollen Bakterien bevorzugt werden, die auch im menschlichen Körper leben können. Werden die Grenzwerte für die Gesamtkeimzahlen bei einer Untersuchung überschritten, hat dies in aller Regel keine direkte gesundheitliche Bedeutung. Auf Dauer müssen die Messwerte jedoch die Grenzwerte einhalten.
Alle Keime und Bakterien können mit einer Desinfektionsanlage desinfiziert werden. Mit einer UV-Entkeimung oder einer Ultrafiltrationsanlage können alle Keime und Bakterien am Trinkwassereingang sicher zurück gehalten werden.
Bei der Bestimmung der Koloniezahl bei 20°C wird die Menge der gramnegativen, nicht sporenbildenden Bakterienarten bei einer Bebrütungstemperatur von 20°C erfasst. Dies lässt jedoch keinen Rückschluss auf bestimmte krankheitserregende Keime zu. Diese Parameter dienen lediglich als Indikator für eine mikrobielle Belastung des Wassers. Mit der Bebrütung bei 20°C sollen diejenigen Bakterien bevorzugt werden, die in der Umwelt leben. Werden die Grenzwerte für die Gesamtkeimzahlen bei einer Untersuchung überschritten, hat dies in aller Regel keine direkte gesundheitliche Bedeutung. Auf Dauer müssen die Messwerte jedoch die Grenzwerte einhalten.
Alle Keime und Bakterien können mit einer Desinfektionsanlage desinfiziert werden. Mit einer UV-Entkeimung oder einer Ultrafiltrationsanlage können alle Keime und Bakterien am Trinkwassereingang sicher zurück gehalten werden.
Coliforme Keime sind unterschiedliche Bakteriengattungen und -arten, die im Darm und in der Umwelt vorkommen. Sie weisen im Trinkwasser auf eine kurzfristig zurückliegende fäkale oder nicht-fäkale Verunreinigung hin. Daher werden sie als sogenannter
Indikatorparameter im Wasser untersucht. Coliforme Keime dürfen laut Trinkwasserverordnung im Trinkwasser nicht vorkommen. Sie können vor allem bei abwehrgeschwächten Menschen eine Vielzahl an Infektionen auslösen.
Alle Keime und Bakterien können mit einer Desinfektionsanlage desinfiziert werden. Mit einer UV-Entkeimung oder einer Ultrafiltrationsanlage können alle Keime und Bakterien am Trinkwassereingang sicher zurück gehalten werden.
Escherichia Coli (E. coli) ist der wichtigste Darmbewohner von Menschen und Tieren. Es kann im Wasser nur kurz (wenige Tage) überleben und ist daher ein Hinweis auf eine kürzlich erfolgte fäkale Verunreinigung des Wassers. Krankheitserregende E. coli-
Stämme können schwerwiegende Darmerkrankungen auslösen.
Alle Keime und Bakterien können mit einer Desinfektionsanlage desinfiziert werden. Mit einer UV-Entkeimung oder einer Ultrafiltrationsanlage können alle Keime und Bakterien am Trinkwassereingang sicher zurück gehalten werden.
Enterokokken sind Bakterien, die im Darm von Menschen und Tieren natürlicherweise vorkommen. Werden Enterokokken im Trinkwasser nachgewiesen, ist dies ein eindeutiger Hinweis auf fäkale Verschmutzungen. Enterokokken können im Wasser einige Wochen überleben, sodass die Verunreinigung auch schon etwas zurückliegen kann. Sie können sich dort jedoch nicht vermehren. Enterokokken müssen nicht krankheitserregend sein. Sie können jedoch z.B. bei immungeschwächten Menschen Infektionen auslösen.
Alle Keime und Bakterien können mit einer Desinfektionsanlage desinfiziert werden. Mit einer UV-Entkeimung oder einer Ultrafiltrationsanlage können alle Keime und Bakterien am Trinkwassereingang sicher zurück gehalten werden.
Das Wasser kommt immer wieder weiß-trüb aus der Wasserleitung. Es klärt sich dann nach einiger Zeit. Was ist die Ursache für diese Trübung und ist diese Trübung bedenklich?
Hier handelt es sich um eine sogenannte "Lufttrübung". Die Bestandteile der Luft (Sauerstoff und Stickstoff) liegen in Wasser gelöst vor. Der gelöste Sauerstoff ist für Fische lebensnotwendig.
Die "Löslichkeit" hängt von der Wassertemperatur und vom Luftdruck über der Wasserschicht ab. Bei 6°C - mit dieser Temperatur kommt das Bodenseewasser in Stuttgart an - sind 25 ml Luft in 1 Liter Wasser löslich, bei 25°C sind es nur noch 17 ml und bei 60°C sogar nur noch 12 ml.
In der Wasserleitung hat das Wasser einen hohen Druck. Bei einem Überdruck von 4 bar wäre die Löslichkeit für Luft viermal so hoch wie im entspannten Wasser. In der Leitung liegt aber keine zusätzliche" Luft vor. In der Hausinstallation wird das Wasser oft erwärmt. Liegen Kalt- und Warmwasserleitungen nahe zusammen, dann hat schon das Kaltwasser eine deutlich erhöhte Temperatur und damit eine niedrigere Löslichkeit für Luft. Bei der Entnahme von Trinkwasser aus dem Wasserhahn wird diese plötzlich entspannt. Wenn das Wasser luftübersättigt ist (z.B. bei 25°C mit einem Überschuss von etwa 8 ml Luft/Liter), dann kann es zur spontanen Bildung von feinsten Luftbläschen im Wasser kommen. Millionen solcher Bläschen im Wasser mit einem Durchmesser von nur 0,02 bis 0,05 mm machen das Wasser weiß und trüb. Es entsteht eine "Luft-in-Wasser-Emulsion". Millionen dieser Bläschen ergeben erst einen Bruchteil eines Milliliter.
Die kleinen Bläschen steigen nur sehr langsam auf. Allmählich vereinigen sie sich zu größeren Blasen, und in spätestens einigen Minuten ist die Luft nach oben ausgetreten, und das Wasser ist wieder völlig klar.
Die Luftübersättigung hängt also mit der Erwärmung des Wassers in der Leitung zusammen. Die "Lufttrübung" ist harmlos und hygienisch völlig unbedenklich.
[Literatur: Dr. Günter Axt, Gasübersättigung im Wasser, vom Wasser Band 37, Seite 66-72]